Compilerbau ist eines der klassischen Gebiete der praktischen Informatik. Es geht dabei um die maschinelle Verarbeitung von formalen Sprachen, insbesondere die Übersetzung von höheren Programmiersprachen in Maschinensprachen. Die Vorlesung vermittelt die systematische Vorgehensweise von der syntaktischen Analyse (Ist die eingegebene Folge von Worten ein zulässiges Konstrukt der Programmiersprache?) über semantische Analyse (z.B. Ist dieser verwendete Bezeichner überhaupt deklariert?) bis hin zur Erzeugung äquivalenten Codes für eine abstrakte Stapelmaschine. Außerdem werden Generatoren behandelt, die Compiler bzw. Teile davon automatisch erzeugen können. Die im Compilerbau entwickelten Prinzipien und Techniken sind von grundlegender Art und können in vielen anderen Bereichen der Informatik verwendet werden.
In den Übungen entsteht sukzessive ein komplettes Compiler-Frontend für eine einfache Programmiersprache.
In einer nachfolgenden Vorlesung ``Compilerbau II'' werden die Erzeugung von Code für echte Maschinen und Codeoptimierungsverfahren besprochen werden; diese Vorlesung ist dann hauptsächlich für Studenten mit Schwerpunkt im Compilerbau interessant.